EINE DOKUMENTATION
© Copyright 2000 - 2020 Burkhard Thiel Alle Rechte vorbehalten Panorama Gamburg (Tauber)
Bau und Streckeneröffnung Die Trassenführung musste zwischen Gamburg und Bronnbach durch eine Talverengung auf die rechte Tauberseite ausweichen. Dafür mussten zwei Brücken über die Tauber und zwei Tunnel gebaut werden. Schon 1865 begannen die Bauarbeiten an der Bahnstation, die sich direkt hinter dem Gamburger Tunnel befindet. Da das Bahnhofsplateau auf sumpfigem Untergrund gebaut werden sollte, musste das Fundament auf Eichenstämmen gegründet werden. In Richtung Hochhausen wurde hinter der Bahnhofsausfahrt eine Fachwerkträgerbrücke gebaut. Sie wurde aus Eisen mit drei Öffnungen über die schräg verlaufende Tauber errichtet, aber schon zweigleisig angelegt. Am 15. Oktober 1866 wurde das 18,90 Kilometer lange zweite Teilstück der Taubertalbahn von Hochhausen über Gamburg nach Wertheim in Betrieb genommen. Die 100,3 Kilometer lange Gesamtstrecke von Crailsheim nach Wertheim ging am 15. Oktober 1868 in Betrieb. Der südliche Streckenteil wurde von den Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen und der nördliche Teil von den Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnen erbaut. Die Gleisanlage bestand aus drei Gleisen und einem Freiladegleis mit Lademaß. Später kam eine 40-Tonnen- Gleiswaage und zwei Hebekräne hinzu.

Das Empfangsgebäude Gamburg (Tauber)

Das zweistöckige, traufenständige Empfangsgebäude mit beidseitigem Giebelrisalit (ein Bauteil, das aus der Fassade vorspringt), wurde aus rotem Taubersandstein errichtet. Alle Giebel wurden durch Stachelgiebel hervorgehoben, was für die Taubertalbahn sehr ungewöhnlich war. Das Gebäude lag unmittelbar am Bahndamm und erhielt zur abfallenden Straßenseite hin ein niedriges Kellergeschoss. Im Erdgeschoss gab es einen Warteraum mit Fahrkartenschalter sowie Diensträume. Im Obergeschoss waren Wohnungen entstanden. Zum Tunnel hin war ein Güterboden mit Kopf und Seitenrampe angebaut worden. Vor dem Tunnel gab es ein Haus für den Tunnelwärter. Eine Wasserstation mit Wasserhaus und zwei Kränen ergänzten die Bahnhofshochbauten. Zusätzlich gab es eine Remise für die Gepäckkarren mit einem Toilettenanbau. Später kam noch eine Bahnmeisterei mit Dienstraum und Werkstatt hinzu. Als Beispiele badischer Opulenz bei den Bahnhochbauten wurde das Stationsgebäude von Gamburg wegen seinem Staffelgiebel gerügt. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen Bis 1920 war eine Poststation im Empfangsgebäude untergebracht. 1939 schloss die Bahnmeisterei. 1965 stellte die Deutsche Bundesbahn die Stückgutabfertigung ein. 1967 entstand ein Anschlussgleis zu einem Industriebetrieb. 2011 begann die Westfrankenbahn mit umfangreichen Sanierungsmaßnahmen. Dabei wurde auch das mechanische Stellwerk im Stationsgebäude aus dem Betrieb genommen. Die Bahnsteige wurden erneuert. Was hat sich verändert, was ist geblieben 2001 verkaufte die Deutsche Bahn AG das Stationsgebäude an einen ausländischen Investor. Bis 2010 wechselten durch Verkauf ständig die Besitzer. Das Stationsgebäude ist seit 2017 in Privatbesitz und wurde umfassend saniert. Im Gebäude wurde der ehemalige Wartesaal in einen Veranstaltungssaal umgebaut. Außerdem entstanden zwei Ferienwohnungen für Besucher des lieblichen Taubertals. Das Empfangsgebäude steht unter Denkmalschutz.
Die Eisenbahn “kam” am 15. Oktober 1868 nach Gamburg. Also 33 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Gamburg hatte zu diesem Zeitpunkt wenig Einwohner (Ende 2020 waren ca. 3.278 Einwohner). Gamburg gehört zur Gemeinde Werbach.
Güterschuppen und Heizhaus
Bilder Gamburg
Luftaufnahme
Filmbild Gamburg (Tauber) Taubertalbahn Crailsheim Wertheim Planung und Konzession © Copyright 2000 - 2024 Burkhard Thiel Alle Rechte vorbehalten 168,24

Bahnstation Gamburg (Tauber)

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