EINE DOKUMENTATION
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Bahnstation Werne a. d. Lippe

Bau und Streckeneröffnung Die Bauarbeiten an der Strecke Münster - Lünen-Preußen begannen 1913. Am 18. Oktober 1928 nahm die Deutsche Reichsbahn- Gesellschaft (DRG) ihre 42,62 Kilometer lange Nebenbahn zwischen Münster (Westf) und Lünen feierlich in Betrieb. Die Geschwindigkeit der Züge war auf 60 km/h beschränkt. Alle sechs Zwischenbahnhöfe der Strecke erhielten Kreuzungsgleise, ein Stationsgebäude, zwei Bahnsteige und eine Ladestraße.

Das Empfangsgebäude Werne a. d. Lippe

Das zweistöckige Klinkergebäude in Seitenlage besaß einen asymmetrische versetzten Giebelrisalit (ein Bauteil, dass aus der Fassade vorspringt) vor der Schalterhalle. Davor war ein Windfang angebaut worden. Seitlich davon war ein einstöckiger Flachbau mit Balkon entstanden. Das Bauwerk wurde durch jeweils einstöckige Anbauten abgeschlossen. Ein Walmdach mit Giebelgauben deckte das Gebäude ab. An der Bahnseite entstand ein zweistöckiger flacher Klinkeranbau durch den die Reisenden zum Bahnsteig gelangten. Im Erdgeschoss gab es eine Schalterhalle mit Fahrkarten- und Expressgutschalter, eine Gepäckausgabe sowie Zugänge zum Wartesaal und dem Bahnhofsrestaurant. Ein Treppenhaus zum Dachgeschoss sowie weitere Diensträume ergänzten die Räumlichkeiten. Im Obergeschoss waren Wohnungen für die Bahnbeamten entstanden. Das Gebäude besaß rechteckige Sprossenfenster mit grauen Werksteinrahmen. Im Bahnhof waren zwei Stellwerksgebäude in den Bahnhofsköpfen errichtet worden. Ein hochgelegter, überdachter Inselbahnsteig konnte von der Schalterhalle durch einen Personentunnel erreicht werden. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse III. Weitere Ausbauten oder Änderungen Ab dem 1. Januar 1930 änderte die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (DRG) die Schreibweise des Bahnhofs in Werne a. d. Lippe. Nach Kriegsende wurde die Nebenbahn zur Hauptbahn erhoben und die Geschwindigkeit der Züge auf 100 km/h hochgesetzt. 1967 installierte die Deutsche Bundesbahn (DB) eine elektrische Oberleitung auf der Strecke. Am 20. September 1981 ersetzte die DB die beiden Stellwerke von 1928 durch ein neues Gebäude mit einem modernen Stellwerk. Am 1. Februar 1992 schloss die DB die Fahrkartenausgabe und stellte die Abfertigung von Expressgut und Gepäck ein. Am 1. Januar 2001 wurde die Güterverkehrsstelle „Zeche“ geschlossen. 2005 renovierte die Deutsche Bahn AG (DBAG) das Gebäude. Dabei wurde am Zugang zum Bahnsteig im einstöckiger Anbau seitlich geöffnet. Am 14. Dezember 2008 stellte die DBAG den Güterverkehr ein. Am 6. Januar 2020 musste die Strecke für mehrere Monate gesperrt werden, da zum Teil die Dammkronen abgetragen werden mussten. Erst im Oktober 2020 war wieder ein eingleisiger Betrieb möglich. Die Maßnahme kostete rund 30 Millionen Euro. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude von 1928 sowie der Bahnhofsvorplatz machen einen gepflegten Eindruck. Das Gebäude wird von der Polizei genutzt.
Filmbild Werne an der Lippe
Die Eisenbahn “kam” am 18. Oktober 1928 nach Werne a.d. Lippe. Also 93 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Werne a.d. Lippe hatte zu diesem Zeitpunkt 11.630 Einwohner (Ende 2021 waren es 29.355 Einwohner).
Bahnhof von 1928
Luftaufnahme
Bilder Werne (Lippe)
Bahnhof von 1928 Lünen - Münster Lünen-Preußen Münster (Westf) Hbf Planung und Konzession