Bau und StreckeneröffnungAm 14. Oktober 1862 wurde das Teilstück zwischen Limburg (Lahn) und Weilburg von der Nassauischen Staatsbahn in Betrieb genommen. Auf der 104 Kilometer langen Lahntalbahn begann der Eisenbahnbetrieb am 10. Januar 1863. Die Bahnstation wurde 1869 im Dorf Fürfurt eröffnet, um den Industrieanschluss der Fürfurter Phosphoritmühle, die direkt an der Lahn lag, zu bedienen.
Das Empfangsgebäude Fürfurt
Der traufenständige, zweigeschossige Putzbau im klassizistischen Baustil entstand 1869 nach dem Entwurf von Veldes. Es handelte sich um einen Typenbau von 1862, wie er häufig bei kleineren Bahnstationen an der „Lahntalbahn“ gebaut wurde. Das Gebäude verfügt über segmentbogige Fenster und Türen und hat ein Satteldach mit Zierkonsolen.Im Gebäude gab es auch eine Poststation. Der Hausbahnsteig wurde überdacht.Auf dem Bahnhofsgelände befand sich ein Stallgebäude der Bahn mit Backsteinfries und Kniestockdach aus Fachwerk.Für den Güterverkehr war der Bahnhof nur eingeschränkt nutzbar, da er keine Kopframpe (OK) besaß. Er gehörte 1938 zur Rangklasse IV.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Erst 1890 wurde ein Personenhalt im Bahnhof eingeführt.•Ein separater Fachwerkgüterschuppen mit Seitenrampen im Norden entstand um 1900.•Die Lagerstätte wurde bis 1927 ausgebeutet. Die Produktionsgebäude abgerissen und der Gleisanschluss später zurückgebaut.•1954 wurde im Stationsgebäude ein mechanisches Stellwerk installiert. •1965 stellte die Deutsche Bundesbahn die Güterabfertigung ein.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDer Güterschuppen dient heute als Teil einer Gaststätte. An der Flussseite befindet sich ein Bootsanleger. Die Bahnschranken werden noch vom Blockwärter per Hand bedient.Die Bahnhofsgebäude stehen unter hessischem Denkmalschutz.
Bilder Fürfurt
Bahnhof um 1900
Luftaufnahme
Bahnstation Fürfurt
Fürfurt - Hp - FFURW1 : 76D1 : SD14-Jun15
Planung und KonzessionDurch Nassauische Konzession vom 31. März 1857 (Nassauisches Verordnungsblatt Jahrgang 1857 Nr 8) erhielt die Wiesbadener Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke von Bad Ems-Hohenheim-Bezirksgrenze-OberlahnsteinDie Wiesbadener Eisenbahn-Gesellschaft nahm den Namen „Nassauische Rhein- und Lahn-Eisenbahn-Gesellschaft“ an. Trotz der der Gesellschaft erteilten Konzession wurde auf Grund des Staatsvertrages zwischen Preußen und Nassau am 8. Februar 1860 (Nassauisches Verordnungsblatt Jahrgang 1860 Nr 14 Seite 124) die Lahnbahn von dem Nassauischen Staat auf Staatskosten gebaut und Betrieben.