Bau und Streckeneröffnung Am 1. Oktober 1854 wurde die 105,7 Kilometer lange Strecke von Würzburg nach Aschaffenburg (Ludwigs-West- Bahn) von den Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen (K.Bay.Sts.B.) eröffnet. Die Betriebsstelle Wiesthal wurde 1890 in Betrieb genommen.

Das Empfangsgebäude Wiesthal

Das traufenständige, zweistöckige Stationsgebäude aus gelbem Klinker errichtet wurde 1898 eröffnet. Das Gebäude hatte Satteldächer und ein Mezzanin (Halb- oder Zwischengeschoss) im Dachgeschoss. Das Gebäude besaß am Ostgiebeln einen einstöckigen Anbau und am Westgiebel einen Güterschuppenanbau. Alle Stockwerke besaßen Segmentbogenfenster und Türen. Ein Sohlbankgesims aus rotem Klinkern (unterhalb einer Fensterreihe) gliederte die Stockwerke. Im Bahnhof gab es ein Nebengebäude mit Waschküche, Holzgelege und Abort. Für den Güterverkehr war der Bahnhof nur eingeschränkt nutzbar, da er keine Rampe (OR) besaß. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse IV. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen • 1904 erhielt der Bahnhof ein Ladegleis zum Güterschuppen. • 1906 wurde eine Postagentur im Stationsgebäude eingerichtet. • 1929 schloss die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (DRG) die Postagentur und richtete eine Telegrafenstation mit Telefonbetrieb ein. • 1944 baute die Deutsche Reichsbahn (DR) einen Personentunnel zum Inselbahnhof. Die Treppenabgänge erhielten dabei ihre markanten Holzüberdachungen. • 1945 wurde das Nebengebäude abgerissen. • 1953 baute die Deutsche Bundesbahn (DB) einen Anbau auf dem Hausbahnsteig für ein Drucktastenstellwerk. • Am 10. September 1957 wurden die Installationsarbeiten an der Oberleitung abgeschlossen. • 1974 verkaufte die DB das Stationsgebäude an eine Privatperson. • 2017 baute die Deutsche Bahn AG (DBAG) ein Stellwerksgebäude mit elektronischem Stellwerk. Das Stellwerk von 1953 wurde aus dem Betrieb genommen. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude von 1898 und die Überdachung der Treppenabgänge sind weitgehend erhalten geblieben.

Luftaufnahme